24.11.1995 - 18.02.1996

Monumento. Annäherung an ein Denkmal

Die Mailänder Architektengruppe BBPR (für Gian Luigi Banfi, Lodovico Belgiojoso, Ernesto Rogers und Enrico Peresutti) hatte 1945 auf dem zentralen Friedhof der Stadt ein Denkmal errichtet für die Opfer der deutschen nationalsozialistischen Vernichtungslager.

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, sich heute mit diesem Werk der italienischen Architekturgeschichte auseinanderzusetzen. Zunächst: Vor fünfzig Jahren endete der zweite Weltkrieg und damit der Terror des Naziregimes. Den Opfern jener Jahre war das Denkmal zugedacht und wurde dadurch auch zu einem persönlichen Denkmal für den Freund und das Mitglied des Studio BBPR: Gian Luigi Banfi. Er starb im Konzentrationslager Gusen-Mauthausen. Die anderen Architekten waren ebenfalls im Widerstand. In diesem Sinn ist das Denkmal ein politisches und persönliches Manifest. Dann: Das Denkmal ist ein abstraktes Raumgitter aus Eisenstäben. Es handet sich um eine von Architekten gefertigte Plastik der konkreten Kunst. Es gehört sowohl zur Gattung Architektur als auch Skulptur. Die Angehörigen der Toten konnten sich mit diesem Stück abstrakter Kunst kaum identifizieren. Verschiedene Versuche folgten, die Erinnerung an die Verstorbenen konkreter zu machen. Dennoch reiht sich das Mahnmal mit seiner Kreuzform, dem Stacheldraht, der gläsernen Urne fest ein in die Tradition christlicher Ikonographie.

Das Werk der Architekten BBPR bildet die Folie, auf der der einzigartige Entwurf für das Denkmal zu verstehen ist. Die Ausstellung mit Originalplänen, Photos und Modellen basierte auf einem Text von Ulrike Jehle-Schulte Strathaus und Bruno Reichlin, der 1989 erschienen war. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Triennale di Milano im Sommer 1995 im Rahmen der dortigen Aktivitäten «Cinquantennale della Liberazione» realisiert.

V.l.n.r.: Bruno Reichlin, Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Christian Vogt  

Upcoming exhibitions

25.05. - 25.08.2024

Sign of the Times: Recent Projects from the SIA Master's Prize

Opening: 24/5/2024, 7 PM
 

In cooperation with the Professional Group for Architecture of the Swiss Society of Engineers and Architects SIA and the Architectural Council of Switzerland
 

The exhibition provides a unique glimpse into the future of Swiss architecture: In presenting the winning projects from the two previous editions (2022/2023) of the national master’s thesis competition ‘SIA Master's Prize’, this show introduces ambitious visions by young architects that also provide exciting input for architectural practice. 

19.10.2024 - 16.03.2025

Soft Power: The Brussels Way of Making the City

The exhibition 'Soft Power: The Brussels Way of Making the City' traces Belgium's journey to becoming an internationally renowned hotspot for contemporary architecture and urban planning. The show sheds light on the framework conditions that have given rise to a high-quality building culture in Brussels and encouraged a new generation of architects to participate in its urban development. 


Curators: Roxane Le Grelle, Andreas Kofler (S AM)​

An exhibition of S AM Swiss Architecture Museum in cooperation with the
Bouwmeester Maître Architecte (BMA) and the support of Brussels Capital Region.