21.04. - 27.07.1990

Otto Senn. Form als Raum

Otto Heinrich Senn wurde 1902 in Basel geboren und studierte an der ETH Zürich Architektur, wo er 1927 bei Karl Moser diplomierte. Nach Reisen in die USA und nach England eröffnete er 1933 in Basel sein eigenes Architekturbüro. Schon seine ersten Bauten trugen Senn internationale Beachtung ein und sicherten ihm einen Platz im ersten Rang der modernen Schweizer Architektur. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang das Einfamilienhaus am Schnitterweg in Riehen ( 1934) und das Parkhaus Zossen an der St. Alban-Anlage ( 1935/36 beides aussergewöhnliche Beispiele für die eigenständige Anwendung der Prinzipien des Neuen Bauens in einer konkreten Situation.
Mehrfach nahm Otto Senn an den Kongressen der CIAM ( Congres Internationaux d'Architecture Moderne) teil, jener internationalen Organisation avantgardistischer Architekten, die sich 1928 im waadtländischen La Sarraz zusammen geschlossen hatten und mit ihren Tagungsthemen bis in die Mitte der 50er Jahre kritisch Stellung bezogen zum Architekturgeschehen ihrer Gegenwart. Das Werk Senns zeigt eine beachtliche Breite; Schwerpunkte bilden der Wohnungsbau, Theater-, Schul, und Kirchenbau, wobei sich eine zunehmende Verlagerung von der Bearbeitung von einzelnen Objekten hin zu Fragen des städtebaulichen und stadtgeschichtlichen Zusammenhangs beobachten lässt. Senn setzte sich immer wieder als Publizist, Kritiker und Theoretiker mit aktuellen Themen der Architektur, des Städtebaus und vor allem des protestantischen Kirchenbaus auseinander. 1983 erschien sein Buch "Evangelischer Kirchenbau im oekumenischen Kontext" ( Schriftenreihe des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich) . Otto Senn zählt zu den letzten noch aktiven Vertretern des Neuen Bauens in der Schweiz. In der Ausstellung im Architekturmuseum war das Werk Otto Senns anhand von Original-Material ( Plänen, Fotos, Modellen) dokumentiert. Der Katalog umfasste neben einem illustrierten Werkverzeichnis Beiträge von Fachleuten ( Rolf Gutmann, Ulrike Jehle-Schulte Strathaus, Alfred Roth, Otto Senn, Christoph Martin Werner) sowie Einzelanalysen von Studentinnen und Studenten des Kunsthistorischen Seminars der Universität Basel, die das Archiv Otto Senns im Rahmen eines Seminars aufgearbeitet hatten.

Bildbeschreibung: das Ehepaar Senn und Alfred Roth  

Kommende Ausstellungen

25.05. - 25.08.2024

Sign of the Times: Aktuelle Arbeiten aus dem SIA Masterpreis

Vernissage: 24.5.2024, 19 Uhr

In Zusammenarbeit mit der Berufsgruppe Architektur des Schweizer Ingenieur- und Architektenvereins SIA und dem Architekturrat der Schweiz
 

Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Blick in die Zukunft der Schweizer Architektur: Anhand der prämierten Projekte des nationalen Wettbewerbs für Masterarbeiten «SIA Masterpreis» aus den zwei vergangenen Ausgaben 2022/2023 stellt die Schau gewagte Visionen von jungen Architekt*innen vor, die einen spannenden Input in die Praxis der Architektur liefern. 

19.10.2024 - 16.03.2025

Soft Power: Stadtmachen nach Brüsseler Art

Die Ausstellung ‹Soft Power: Stadtmachen nach Brüsseler Art› untersucht die Entwicklung Belgiens zum international anerkannten Hotspot der zeitgenössischen Architektur und des Städtebaus. Die Schau beleuchtet die Rahmenbedingungen, die in Brüssel zum Entstehen einer hochwertigen Baukultur geführt haben und eine neue Generation von Architekt*innen ermutigt hat, sich an der Stadtentwicklung zu beteiligen. 

Kurator*innen: Roxane Le Grelle, Andreas Kofler (S AM)

Eine Ausstellung des S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Zusammenarbeit mit dem
Bouwmeester Maître Architecte (BMA) und der Unterstützung der Region Brüssel-Hauptstadt