15.09.2001 - 27.01.2002

Melchior Berri 1801 – 1854. Architekt des Klassizismus

Vor zweihundert Jahren wurde Melchior Berri geboren. Dieses historische Datum wäre bereits ein Grund gewesen, seiner Persönlichkeit als Basler Architekt zur Zeit des Klassizismus zu gedenken. Melchior Berri war aber nicht ausschliesslich ein Basler Architekt, er prägte entscheidend die Schweizer Architektur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ausgebildet in der klassischen, akademischen Architekturtradition, zunächst bei Weinbrenner in Karlsruhe, dann in Paris und Italien, setzte er sich mit Fragen des Historismus und dem Umgang mit vorhandener Bausubstanz auseinander. Berri gründete seine eigene Bauschule, ebenso ein eigenes Baugeschäft. Mit dem Museum an der Augustinergasse in Basel hat er einen, weit über die Grenzen der Stadt anerkannten, Beitrag an die damals junge Gattung des bürgerlichen Museums geliefert. Dennoch ist Berris Werk in seiner Vaterstadt nicht sonderlich gut behandelt worden. Das Museum an der Augustinergasse ist im Inneren weitgehend umgestaltet und verändert, nur das grossartige Treppenhaus und die Aula sind noch original erhalten und lassen etwas von der beeindruckenden Wirkung der Berri'schen Innenausstattungen erahnen. Am schmerzlichsten vermisst man seine Beiträge eines kulturellen Zentrums am Steinenberg, das Casino (1939 abgebrochen) und das Blömleintheater, dessen Reste 1969 verschwanden. Diese beiden Bauten waren Teil einer städtebaulichen Vision, die Basel ein herausragendes Ensemble des 19. Jahrhunderts beschert hätte, als Denkmal bildungsbürgerlichen Bewusstseins von europäischem Rang. Berri hatte keine feudalen, königlichen Bauherren und Förderer, wie sie einem Schinkel in Berlin im preussischen König, oder Klenze und Gärtner in München mit Ludwig I. gegeben waren. So fehlen in seinem OEuvre monumentale Anlagen wie sie seine gleichaltrigen Kollegen entwerfen und auch bauen konnten.  

Upcoming exhibitions

19.10.2024 - 16.03.2025

Soft Power: The Brussels Way of Making the City

Opening: 18/10/2024, 7 PM

The exhibition 'Soft Power: The Brussels Way of Making the City' traces Belgium's journey to becoming an internationally renowned hotspot for contemporary architecture and urban planning. The show sheds light on the framework conditions that have given rise to a high-quality building culture in Brussels and encouraged a new generation of architects to participate in its urban development. 


Curators: Roxane Le Grelle, Andreas Kofler (S AM)​

An exhibition of S AM Swiss Architecture Museum in cooperation with the
Bouwmeester Maître Architecte (BMA) and with support of Brussels Capital Region.