15.02. - 30.03.1997

Neues Bauen in den Alpen

1992 wurden erstmals zeitgenössische Gebäude im Alpenraum mit dem Architekturpreis «Neues Bauen in den Alpen» ausgezeichnet. Der vom Verkehrsverein in Sexten, einem kleinen Fremdenverkehrsort in den Südtiroler Dolomiten, gestiftete Preis dient der Würdigung und Reflexion herausragender Bauten, die durch einen sensiblen Umgang mit Natur und Tradition auffallen. Ermutigt durch den Erfolg dieser richtungsweisenden Initiative und der sich daran anschliessenden Wanderausstellung mit Publikation wurden 1995 erneut verschiedene Bauten von einer internationalen Jury ausgezeichnet. Das Architekturmuseum Basel stellte die elf prämierten Gebäude in zahlreichen Photos und Zeichnungen vor. Folgende Architekturbüros waren vertreten: Valentin Bearth/ Andrea Deplazes (Chur), Marianne Burkhalter/Christian Sumi (Zürich), Conradin Clavuot (Chur), Norbert Fritz (Innsbruck), Annette Gigon/Mike Guyer (Zürich), Hermann Kaufmann (Schwarzach), Peter Märkli (Zürich), Marco Tomasi (Bergamo), Much Untertrifaller jun. und sen. mit Helmut Dietrich und Gerhard Hörburger (Bregenz), Peter Zumthor (Haldenstein). Die ausgezeichneten Bauten, die in den frühen neunziger Jahren entstanden, erstrecken sich in der Schweiz, Österreich und Italien über den ganzen Alpenraum.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Gefährdung der Alpenregion durch Belastungen, die der extensive Fremdenverkehr mit sich bringt, zeigen die prämierten Gebäude einen subtilen Umgang mit der Natur und regionalen Bautraditionen. Beispielhaft führen sie vor, dass ein modernes architektonisches Formenvokabular auf der einen und Bedürfnisse nach Tradition, Geschichte und regionalen Besonderheiten auf der anderen Seite keine unvereinbaren Gegensätze sind. Ganz im Gegenteil: Gebäude wie das Haus Truog «Gugalun» im Safiental (Peter Zumthor), das Schulhaus und die Mehrzweckhalle in Tschlin (Valentin Bearth/Andrea Deplazes) oder etwa der Forstwerkhof Balmholz im Turbenthal (Marianne Burkhalter/Christian Sumi) sind überzeugende Beispiele für Positionen im Spannungsfeld zwischen Alt und Neu, Tradition und Fortschritt, Architektur und Natur.

Zur ersten Station der Wanderausstellung in Sexten erschien ein Katalog, herausgegeben von Christoph Mayr Fingerle (Birkhäuser Verlag, Basel). Er enthält neben zahlreichen Schwarz/Weiss- und Farbphotos Beschreibungen der ausgezeichneten Bauten sowie einen umfangreichen Textbeitrag von Bruno Reichlin, der historische Positionen der Moderne in den Bergen untersucht.  

Bildbeschreibung: Bruno Reichlin spricht an der Vernissage

Upcoming exhibitions

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

5.30 PM Booklaunch,  7 PM Opening

The second edition of the Swiss Architecture Yearbook is here (available from September 26)!
An independent selection committee chose 30 projects and four special mentions from a pool of 158 nominations. The accompanying exhibition at the S AM Swiss Architecture Museum in Basel showcases Baukultur from all regions of Switzerland. The show is an invitation to reflect on central questions in contemporary architecture: Which topics are relevant today? Which projects demonstrate exemplary solutions? And what might the future hold for building in Switzerland?
Curated by the S AM Swiss Architecture Museum and the magazine werk, bauen+wohnen.​

Publication: S AM Schweizerisches Architekturmuseum (Andreas Ruby) and werk, bauen + wohnen (Roland Züger), on behalf of Stiftung Architektur Schweiz SAS (Eds.): ‹SAY 2025/26›.
Park Books, ISBN 978-3-03860-456-3, 272 Pages, EN/DE/FR/IT, CHF 49.–

29.11.2025 - 19.04.2026

Housing for Housing: The cooperative as a laboratory for coexistence

The exhibition presents cooperative housing regionally, nationally and internationally as a laboratory of non-profit-oriented cohabitation from which the entire city can benefit.