24.02. - 08.04.1990

2x Bauhaus in Wien. Franz Singer / Friedel Dicker

Das Bauhaus ist wieder aktuell. In den letzten Jahren vermehrten sich die Publikationen und Ausstellungen zum Thema. Das ist nicht verwunderlich, dass zur Zeit der postmodernen Beliebigkeit der Blick zurück fällt auf die Quellen der Moderne. Und doch ist dieser Blick meist sehr beschränkt auf die grossen Namen gerichtet. Den vielen Schülern, die dort gelernt haben und deren Arbeiten interessant und wichtig waren, gilt weniger die Aufmerksamkeit. Umso erfreulicher ist es, dass wir die Arbeiten von zwei Bauhaus-Schülern aus Wien vorstellen konnten: von Franz Singer ( 1896- 1954) und Friedl Dikker ( 1898- 1944) . Beide gehörten zum 11unorthodoxen11 Kreis um Johannes Itten, bei dem sie schon die Malschule besuchten, dem sie nach Weimar ans Bauhaus folgten. 1921 gründeten sie in Berlin ein gemeinsames Atelier, in dem sie Bühnenbilder, Kostüme, Textilarbeiten und Bucheinbände entwarfen. 1923 kehrten sie nach Wien zurück. Es begann die produktivste Zeit mit Entwürfen und Realisationen von Häusern, Wohnungseinrichtungen und Möbeln. Daneben arbeiteten sie immer als freie Künstler. Die Zugehörigkeit zum fortschrittlich jüdischen Bürgertum wurde ihnen zum Verhängnis unter dem faschistischen System. Singer emigrierte nach London, Dicker ging 1934 nach Prag. Sie engagierte sich als Kommunistin, wurde schliesslich 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie - verbotenerweise - Kinderzeichenkurse gab. 1944 wurde sie in Auschwitz umgebracht. Die relativ kurze Schaffenszeit von Singer und Dicker war in der Ausstellung dokumentiert mit Möbeln, Plänen und Fotos, die von den Bauten und Einbauten erzählen, die allesamt verschwunden sind. Die Ausstellung hatten Georg Sehrom und Stefanie Trauttmansdorff für die Hochschule für Angewandte Kunst in Wien zusammengestellt, wo sie 1989 zu sehen war. Bildbeschreibung: Rudolf Meyer und Wilhelm Grobben im Gespräch mit Rolf Gutmann  

Upcoming exhibitions

27.09. - 09.11.2025

SAY Swiss Architecture Yearbook

26.9.2025:
5.30 PM Book Launch, 
7 PM Opening


The second edition of the Swiss Architecture Yearbook is here (available from September 26)!
An independent selection committee chose 30 projects and four special mentions from a pool of 158 nominations. The accompanying exhibition at the S AM Swiss Architecture Museum in Basel showcases Baukultur from all regions of Switzerland. The show is an invitation to reflect on central questions in contemporary architecture: Which topics are relevant today? Which projects demonstrate exemplary solutions? And what might the future hold for building in Switzerland?
Curated by the S AM Swiss Architecture Museum and the magazine werk, bauen+wohnen.​

Publication: S AM Schweizerisches Architekturmuseum (Andreas Ruby) and werk, bauen + wohnen (Roland Züger), on behalf of Stiftung Architektur Schweiz SAS (Eds.): ‹SAY 2025/26›.
Park Books, ISBN 978-3-03860-456-3, 272 Pages, EN/DE/FR/IT, CHF 49.–

29.11.2025 - 19.04.2026

Housing for Housing: The cooperative as a laboratory for coexistence

The exhibition presents cooperative housing regionally, nationally and internationally as a laboratory of non-profit-oriented cohabitation from which the entire city can benefit.