22.05. - 25.07.1999

Rudolf Schwarz 1897-1961. Architekt einer anderen Moderne

Der Architekt, Städteplaner und Architekturtheoretiker Rudolf Schwarz zählt zu den bedeutenden deutschen Baumeistern dieses Jahrhunderts. Galt Schwarz bislang vor allem als Kirchenbauer, so macht die grosse Zahl neuentdeckter und im Zusammenhang mit der Ausstellung dokumentierter Projekte das breitgefächerte Interesse des Architekten deutlich. Im Werk von Rudolf Schwarz - so die These der Ausstellung - zeichnet sich eine andere Spielart der Moderne ab, die Schwarz selbst als Alternative zum Technizismus und Funktionalismus vieler seiner Zeitgenossen sah. Als namhafter Architekturtheoretiker verfasste Schwarz aufschlussreiche Texte: In seinem Aufsatz «Helvetia docet» (1948) analysierte er beispielsweise die neue Architektur in der Schweiz. Rudolf Schwarz wurde in Strassburg geboren und absolvierte ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. In den frühen zwanziger Jahren war er Meisterschüler und Mitarbeiter von Hans Poelzig in Berlin. Bereits vor 1933 machte sich Schwarz mit Kirchen und Einfamilienhäusern, die dem Neuen Bauen nahestehen, einen Namen. Weit über die Grenzen hinaus beeinflusste Rudolf Schwarz den Kirchenbau, so auch jenen in der Schweiz. Seine asketische Pfarrkirche St. Fronleichnam in Aachen (1929-30) beeindruckte die damals junge Generation: «In letzter Nacktheit stand hier Architektur da, Hülle eines Raumes, gefügt mit vollendetem Mass», schrieb der Basler Architekt Hermann Baur über die Wirkung dieser Kirche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden in Deutschland und Österreich zahlreiche Sakralbauten, die internationale Beachtung fanden. Eines der herausragenden Beispiele ist der Wiederaufbau der zerstörten Pfarrkirche St. Anna in Düren (195 1-56) in völlig neuer Gestalt unter Verwendung der mittelalterlichen Trümmersteine. Im profanen Bereich setzte Rudolf Schwarz beispielsweise mit der Sozialen Frauenschule in Aachen (1929-30), dem Kölner Kulturzentrum Gürzenich (1949-55) und dem ehemaligen Wallraf Richartz- Museum in Köln (1950-58) Massstäbe, die bis heute Gültigkeit haben. Die Ausstellung konzipierten Wolfgang Pehnt, Maria Schwarz und Hilde Strahl für das Museum für Angewandte Kunst in Köln. Sie wurde zuvor in Köln, Berlin, München, Frankfurt am Main und Wien gezeigt und endete in Basel.  

Upcoming exhibitions

25.05. - 25.08.2024

Sign of the Times: Aktuelle Arbeiten aus dem SIA Masterpreis

Vernissage: 24.5.2024, 19 Uhr

In Zusammenarbeit mit der Berufsgruppe Architektur des Schweizer Ingenieur- und Architektenvereins SIA und dem Architekturrat der Schweiz
 

Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Blick in die Zukunft der Schweizer Architektur: Anhand der prämierten Projekte des nationalen Wettbewerbs für Masterarbeiten «SIA Masterpreis» aus den zwei vergangenen Ausgaben 2022/2023 stellt die Schau gewagte Visionen von jungen Architekt*innen vor, die einen spannenden Input in die Praxis der Architektur liefern. 

19.10.2024 - 16.03.2025

Soft Power : Faire la ville à Bruxelles

L'exposition "Soft Power : Faire la ville à Bruxelles" retrace le parcours effectué par la Belgique pour devenir un haut lieu de l’architecture et l’urbanisme contemporains de renommée internationale. Elle met en lumière les conditions qui ont donné naissance à une culture du bâti de grande qualité à Bruxelles et encouragé une nouvelle génération d’architectes à participer à son développement urbain. 

Commissaires : Roxane Le Grelle, Andreas Kofler (S AM)

Une exposition du S AM Musée suisse d'architecture en coopération avec le
Bouwmeester Maître Architecte (BMA) et le soutien de la Région de Bruxelles-Capitale.