19.01. - 19.02.1988

Gunnar Asplund 1885 – 1940

Das Schwedische Architekturmuseum in Stockholm hatte zwei Ausstellungen zum hundertsten Geburtstag zweier Architekten realisiert, die auch in der Schweiz zu sehen waren: die eine, Gunnar Asplund (1885 - 1940) im Architekturmuseum in Basel, die andere, Sigurd .Lewerentz (1885 - 1975) im Museum für Gestaltung in Zürich. Beide, Asplund und Lewerentz, gingen vom nordischen Klassizismus aus, wie er von ihrem Lehrer Oestberg praktiziert wurde (ein Klassizismus, der sich wesentlich auf Palladio und andere Italiener bezog) . Sie nahmen, wie viele ihrer skandinavischen und deutschen Berufskollegen um die Zeit des Ersten Weltkrieges, Anteil an der neoklassizistischen Reformbewegung, die auf das späte, vorindustrielle 18. Jahrhundert rekurrierte und dem Historismus zu entkommen suchte.
Auch ein grosses, gemeinsames Bauvorhaben von Asplund und Lewerentz dokumentiert diese Auffassung Überzeugend: der Waldfriedhof im Süden von Stockholm, mit dessen Konzeption und Ausbau sie während zwei Jahrzehnten gemeinsam beschäftigt waren (1915 - 1935). Von grösster Bedeutung fUr Schweden war die zweite Zusammenarbeit der beiden Architekten: die 11 Werkbund-Ausstellung 11 1930 in Stockholm, die unter der Leitung Asplunds stand und mit welcher nun auch hier das Neue Bauen auf den Plan trat.
Asplunds Hauptwerke sind die Stadtbibliothek von Stockholm ( 1920 - 1928), deren selbstverständliche protomoderne Monumentalität seit einigen Jahren gebührend gewürdigt wird. Auch Asplunds verschiedene Entwürfe für die Erweiterung des Rathauses Göteborg sind hier zu nennen (erstes Projekt 19 13, ausgeführter Entwurf 1935 - 1937) sowie die Abdankungskapelle des Stockholmer Waldfriedhofs ( 1935 - 1940), deren alleinige Durchführung durch Asplund der Freundschaft der beiden Kollegen ein Ende setzte.  

Kommende Ausstellungen

27.09. - 09.11.2025

SAY Schweizer Architektur Jahrbuch

26.9.2025:
17.30 Book Launch
ab 19 Uhr Vernissage


Die Stiftung Architektur Schweiz SAS präsentiert die zweite Ausgabe des Schweizer Architektur Jahrbuchs (ab 26.9. erhältlich). Ein unabhängiges Auswahlgremium hat aus 158 Nominierungen 30 Projekte und vier besondere Erwähnungen ausgewählt. Die begleitende Ausstellung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Basel zeigt Baukultur aus allen Regionen der Schweiz. 
Ausstellungskuratoren: Andreas Ruby und Yuma Shinohara
 

29.11.2025 - 19.04.2026

Wohnen fürs Wohnen: Schweizer Wohnbaugenossenschaften als Labor des Zusammenlebens

Die Ausstellung präsentiert das genossenschaftliche Wohnen regional, national und international als ein Labor des nicht-gewinnorientierten Zusammenlebens, von dem die gesamte Stadt profitieren kann.