06.12.1986 - 18.01.1987

Rudolf Maeglin: Baustellenbilder 1892 – 1920

Rudolf Maeglin, Mitbegründer der Basler Künstlervereinigung ''Gruppe 33'' , war zeitlebens dem Alltag, der Werktagsseite seiner Stadt, auf der Spur. Dreissig Jahre lang hat er Basels Baustellen als Maler begleitet. Er stammte aus grossbürgerlichem Haus, wurde Arzt, beschloss jedoch nach kurzer Assistententätigkeit am Genfer Kantonsspital, Künstler zu werden. So bildete er sich in den zwanziger Jahren in Paris aus und kehrte 1927 nach Basel zurück und begann zu malen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in der chemischen Fabrik und auf Baustellen.
Dabei verstand Maeglin seine Arbeit nicht als notwendiges Uebel, sondern als Grundlage seines Daseins als Künstler. Unter dieser Voraussetzung entstanden die Bilder von Baustellen, die jetzt vom Architekturmuseum zusammengetragen worden sind und konfrontiert werden mit zeitgenössischen Photographien und Architektur- Publikationen. Es sind keine Impressionen, keine launisch aus dem Weichbild der Stadt herausgegriffenen Motive, sondern künstlerische Dokumente von packendem Realismus und dokumentarischer Qualität. Maeglin widmete sich jeweils während Wochen der gleichen Baustelle, lernte die Arbeiter kennen, skizzierte sie, beobachtete den Fortgang der Arbeit, malte die im Werden begriffenen Bauten oft in ihren verschiedenen Stadien und setzte seine Bilder vielfach um ins Medium des Holzschnitts. Maeglin hat einige der Brennpunkte der Stadterneuerung erfasst: den Bau der Dreirosenbrücke, an dem er selbst als Arbeiter beteiligt war, die Erneuerung der heute umstrittenen Wettsteinbrücke, den Bau der Kannenfeldhochhäuser, das Bauloch an der Schneidergasse und den Neubau der Mustermesse-Rundhofhalle.  

Kommende Ausstellungen

25.05. - 25.08.2024

Sign of the Times: Aktuelle Arbeiten aus dem SIA Masterpreis

Vernissage: 24.5.2024, 19 Uhr

In Zusammenarbeit mit der Berufsgruppe Architektur des Schweizer Ingenieur- und Architektenvereins SIA und dem Architekturrat der Schweiz
 

Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Blick in die Zukunft der Schweizer Architektur: Anhand der prämierten Projekte des nationalen Wettbewerbs für Masterarbeiten «SIA Masterpreis» aus den zwei vergangenen Ausgaben 2022/2023 stellt die Schau gewagte Visionen von jungen Architekt*innen vor, die einen spannenden Input in die Praxis der Architektur liefern. 

19.10.2024 - 16.03.2025

Soft Power: Stadtmachen nach Brüsseler Art

Die Ausstellung ‹Soft Power: Stadtmachen nach Brüsseler Art› untersucht die Entwicklung Belgiens zum international anerkannten Hotspot der zeitgenössischen Architektur und des Städtebaus. Die Schau beleuchtet die Rahmenbedingungen, die in Brüssel zum Entstehen einer hochwertigen Baukultur geführt haben und eine neue Generation von Architekt*innen ermutigt hat, sich an der Stadtentwicklung zu beteiligen. 

Kurator*innen: Roxane Le Grelle, Andreas Kofler (S AM)

Eine Ausstellung des S AM Schweizerisches Architekturmuseum in Zusammenarbeit mit dem
Bouwmeester Maître Architecte (BMA) und der Unterstützung der Region Brüssel-Hauptstadt