11.09. - 11.09.2025

10/10 Denk Mal Bar: Hypokras mit Martina + Jonas (M.A. Denkmalpflege und Monumentenmanagement)

17–20.30 Uhr

An ausgewählten Donnerstagabenden laden Expert*innen aus Architektur und Denkmalpflege zu ihren Signature Drinks und informellen Gesprächen zur Zukunft der Denkmalpflege.
Der Tresen wird zur diskursiven Skulptur, sein Unterbau ist mit Literatur gefüllt, die bei angeregten Diskussionen schnell zur Hand genommen werden kann. Diese Nutzung greift die ehemalige Bar der Kunsthalle auf, die ab 1984 für zwei Jahrzente im selben Raum betrieben wurde.
Baukultur ist unter anderem neu- und umbauen, aber auch das achtsame Belassen ist eine Form der Gestaltung. Baudenkmäler sind Wissensspeicher, im Material selbst liegt ihr hoher Zeugniswert, den es zu respektieren gilt. 

Warum das Warteck? Das Areal beherbergt ein für Basel bedeutsames Industriedenkmal mit hohem Identifikationsgrad. Es konnte auch dank des Engagements von Roger Diener langfristig gesichert werden. Damit schlägt dieses Projekt einerseits den Bogen zu der Bar im SAM (ebenfalls Diener), andererseits verkörpert es unsere Überzeugung, dass Baukultur auch Transformation, Umdeutung oder Stilllegung von Bauten ist.  
Zum Drink:  

Warum Hypokras? Dieser Gewürzwein ist ein Kulturerbe Basels! Dazu aus Wikipedia: Der in Basel beliebte Hypokras wird aus verschiedenen Rot- und Weissweinsorten, Zucker, Zitronenschale sowie den Gewürzen Ingwer, Grüner Kardamom, Koriander, Muskat, Nelken und Zimt hergestellt. Erstmals erwähnt wird das Getränk bereits im Mittelalter; 1523 gestattete der Grosse Rat von Basel den Handel mit dem süßen Wein. Traditionellerweise getrunken wird er in der Stunde vor und nach dem Jahreswechsel, üblicherweise werden dazu Basler Läckerli serviert. 
Der Brauch, am Neujahrstag Hypokras zu trinken, wurde 1996 im öffentlichen Raum von der Zunft zum Goldenen Sternen wiederbelebt. Die Zunft lädt hier die Bevölkerung zur 
"Neijoorsaadringgede" ein, der Hypokras wird dabei aus den Hähnen des Dreizackbrunnens auf dem Münsterberg ausgeschenkt. In traditionsreichen Basler Familien lebt der Brauch ebenso weiter. 

Jonas Häne und Martina Löw
Während seiner Tätigkeit als Architekt in Basel hat Jonas Häne an der Universität Bern den Master in Denkmalpflege absolviert. Ab 2023 hat er auf der Bauverwaltung der Gemeinde Pratteln Erfahrungen im Bewilligungswesen und der Ortsbildpflege gesammelt und seit Mai 2025 verstärkt er als Bauberater das Team der Denkmalpflege Aargau. Seit 2022 ist er zudem Mitglied der Denkmal- und Heimatschutzkommission Baselland.  
Martina Löw arbeitet im Baubewilligungswesen der Gemeinde Allschwil. Sie hat Architektur studiert und 2023 den Master in Denkmalpflege an der Universität Bern abgeschlossen. In Allschwil ist sie unter andrem Zuständig für kommunale denkmalpflegerische Fragen. Seit 2021 ist Martina Mitglied der Kommission für Denkmalsubventionen in Basel und seit 2025 Mitglied der Denkmal- und Heimatschutzkommission Baselland.  


Die denk mal bar wurde vom Architekturkollektiv squadra für die Ausstellung «Was War Werden» entwickelt und betrieben.